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ACHTSAMKEIT IM ALLTAG: 4-teilige Serie für mehr Gelassenheit und Leichtigkeit in deinem Leben

Aktualisiert: 25. Aug. 2020

Teil 3: Deine Gefühle

*Gefühle sind zum Fühlen da*

Wie du wieder lernen kannst deine Gefühle frei und authentisch zu äußern, und so mehr Tiefe in dein Leben bringst.


Was glaubst du ist zuerst da, das Gefühl, oder der Gedanke? Eine Frage über die man sich wohl den Kopf zerbrechen kann, gleich wie beim Huhn, oder beim Ei...


Um es einfach zu halten und hoffentlich etwas Klarheit in diese Frage zu bekommen, habe ich hier für dich eine Übersicht, wie es zu Gefühlen kommt. Im Endeffekt ist es ein Kreislauf, der nur wenige Sekunden dauert und vom Prinzip her immer gleich abläuft.



Das heißt, es gibt eine Situation, die in uns einen Gedanken hervorruft. Aufgrund des Gedankens kommt es zu chemischen Prozessen im Gehirn, die Emotionen in uns hervorrufen und diese Emotionen lassen neue Gedanken entstehen usw...Laut dem bekannten Hirnforscher Gerald Hüther, ist es prinzipiell kaum möglich einen Gedanken ohne eine Emotion zu haben, bzw. ohne irgendeine Gefühlsregung...jedoch könnten wir, so sagt er, es lernen zu denken ohne zu fühlen. Ob das Sinn macht, oder nicht sein dahingestellt.





Vom gesunden Umgang mit Emotionen und anderen Herausforderungen...


Wir als Menschen sind mit der Gabe geboren fühlen zu können und dies auch ausdrücken zu können. Nur haben die meisten von uns nie gelernt, wie man das am besten macht. Eine beliebte Variante ist es Gefühle zu unterdrücken, andere werden von ihren Gefühlen regelrecht überschwemmt und überwältigt und sind ihnen sozusagen ausgeliefert.

Ein Mittelweg wäre hier anzustreben.

Gefühle wahrnehmen, sie benennen, sie akzeptieren und anzunehmen wie sie sind, sie bei Bedarf auszudrücken und sie dann wieder ganz natürlich loszulassen.

Das wäre eine mögliche, gesunde Umgangsweise.




Also wie im 2. Teil über die Kraft des Geistes und unsere Gedanken schon erwähnt, gilt es in jedem Fall achtsam zu sein und zu lernen unsere Gedanken zu beobachten, denn


Destruktive Gedanken → Destruktive Gefühle!



Und da es mittlerweile kein Geheimnis mehr ist, dass unsere Gedanken und Gefühle einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben, lohnt es sich in

jedem Fall zu lernen eine Art und Weise zu finden, wie man die Kraft von Gefühlen und Gedanken für sich zum Guten verwenden kann. Im Endeffekt sind Gefühle "nur" Energie, die sich in verschieden Formen ausdrücken möchte.

Es mag sich anfangs (wie alles, das man neu ausprobiert) komisch anfühlen, wenn man beginnt neue Wege beim Fühlen zu gehen und zu versuchen Wertungen und Urteile fallen zu lassen.

Nach und nach wird man aber merken, dass man freier und gelassener wird.





Wichtig ist, dass man klar zwischen Gedanken und Gefühlen unterscheidet. Denn Gedanken sind etwas Subjektives und entsprechen oft nicht den Tatsachen, sondern werden durch eigene Interpretation, Über- oder Untertreibung verfälscht. Unsere Gefühle entstehen hingegen unabhängig davon, ob unsere Gedanken der Wahrheit entsprechen oder nicht.


Das heißt, wenn wir z.B. denken „Jetzt habe ich schon wieder einen Fehler gemacht.“ oder „Immer wieder macht mich mein Kollege schlecht vor den anderen.“ dann zieht das unweigerlich Gefühle nach sich die unser System belasten und schwächen. Außerdem machen wir uns so zum Opfer und legen den Grundstein dafür, dass wir das Ruder unseres Lebens aus den Händen geben und die Kontrolle über die Gestaltung unseres Seins verlieren.


Lernen wir nun eine gewisse Gedankenhygiene zu betreiben, indem man die Dinge einfach mal auf den Kopf stellt und eine andere Perspektive einnimmt, wirkt sich das positiv auf unsere Gefühle und unsere Gesundheit aus.


So könnten wir die Gedanken von oben z.b. auch von dieser Seite betrachten: „Zum Glück

habe ich noch rechtzeitig bemerkt, dass hier etwas schief gelaufen ist. Beim nächsten Mal werde ich gleich von Anfang an die richtigen Sicherheitsvorkehrungen treffen.“ oder „Ich merke, dass ich mehr Genauigkeit in meine Arbeit legen möchte, um in Zukunft gewisse Fehler nicht mehr zu machen.“

Die Sache mit dem Kollegen könnte man als Chance sehen, um ein offenes Gespräch zu suchen und Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

Man könnte ganz offen und ehrlich sagen, dass es einen verletzt, wenn Unwahrheiten erzählt werden, oder man hinterfragt sich selbst, ob vielleicht nicht doch etwas dran ist, was der Kollege da von sich gibt.


Also man sieht, die Perspektiven sind vielfältig und irgendwie hat ohnehin jeder seine eigene Wahrheit. ;)

Indem Fall empfiehlt es sich zu lernen einen gesunden Abstand zwischen seinen Gefühlen und sich selbst zu bekommen. So als wäre man ein Beobachter seiner selbst.

Das gilt sowohl für die Gefühle die sich nicht so prickelnd anfühlen, als auch für die Gefühle und Emotionen die uns in Überschwänglichkeit und Hochmut versetzten.

Es heißt nicht umsonst „Liebe macht blind“. Wer kennt nicht den Zustand des frisch Verliebtseins, wo man alles durch eine rosa Brille sieht und auf lila Wolken tanzt. Ist der Zustand auch noch so schön, macht es doch Sinn sich nicht blindlings in diesem

Zustand zu verlieren und sich von ihm regieren zu lassen.




Authentisch bleiben und ehrlich, auch im Umgang mit seinen Gefühlen, so dass es einen am Ende des Tages stärkt wäre ein mögliches Ziel. Schließlich sind Gefühle nichts anderes als Energie, die man in beide Richtungen verwenden kann, zum Erschaffen oder zum Zerstören...



Umgang mit Wut und Aggression

Selbst die Wut im Bauch oder Aggression können, mit ein wenig Übung, konstruktiv verwandelt und schöpferisch genutz werden.

Das war für mich einer der größten Meilensteine. Ich habe in meiner Kindheit gelernt, dass man ja nicht zornig oder wütend sein darf, also, dass das somit etwas „Schlechtes“ ist...so war ich immer schön brav und hab versucht möglichst mitzuspielen im Theater der Welt. Als ich jedoch dann immer wieder merkte, wie etwas heißes, kräftiges ganz tief aus meiner Mitte heraus aufstieg, hatte ich keine Idee, wie ich mit die Kraft umgehen sollte bzw. sie bändigen oder gar im Zaum halten könnte.


So habe ich bei einer Ausbildung für „Emotionale Ausgleichstherapie“ von Andreas Gürtler (er ist ein absoluter Spezialist, wenn es um Energiearbeit, Gefühle und Emotionen geht) meine Antwort darauf gefunden.

Zuerst war die Erkenntnis, das Aggression und Wut an sich nichts Schlechtes sind, sondern nur Energie, die einem zur Verfügung steht und die man dann sogar positiv für sich nutzen kann, für mich grundlegend wichtig.

Er hat mir erklärt, dass Aggression nur eine Kraft ist, die:

*1. ganz natürlich menschlich ist

*2. weder mit gut oder mit schlecht zu bewerten ist und

*3. dazu dient unser Selbst, also im Grunde unser Leben, zu verteidigen


Wenn man nun die Kraft der Aggression sinnvoll einsetzt, kann man diese Energie nutzen, um für seine Ziele und Werte einzustehen.

Da ich von Grund her ein Mensch bin, der immer versucht ist, das beste aus einer Situation zu machen, war das Ansporn genug für mich, mich mehr und bewusster mit dieser tiefen, ursprünglichen Kraft in mir auseinander zu setzen.

Das ist nun ein Weg...

Jedoch merkte ich relativ schnell, dass schon alleine durch die Akzeptanz, dass diese Emotion auch ein Teil von mir ist, sich viel verändert hat. Es öffnen sich plötzlich neue Türen in einem und der Druck im Bauch weicht einer angenehme Wärme.




Also, wenn du vielleicht weißt, dass du solche oder ähnliche Gefühle hast, von denen du nicht genau weißt, wie du mit ihnen umgehen sollst, dann lohnt es sich wirklich hier eine Expedition zu wagen und dir eventuell für den Anfang auch Hilfe zu holen. Die Übung Päckchenpacken kann dir hier eine Unterstützung bieten.


Hochsensibilität und Gefühle

Gerade als hochsensibler Mensch, wirst du früher oder später mit deiner Gefühls- und Innenwelt unweigerlich konfrontiert werden.

Zu erkennen, dass das nichts unangenehmes, peinliches oder schamvolles ist sind hier die ersten Schritte für eine mögliche Veränderung und ein tieferes, bewussteres Leben.

Als Hochsensible/r wirst du das gut kennen, du gehts in einen Raum mit mehreren Menschen und „verlierst“ dich oder fühlst dich zerrissen.

Du spürst sozusagen alles um dich herum, jedoch spürst du dich selbst kaum mehr.

Wie wenn du in einer „Energiesuppe“ schwimmen würdest.

Hier sind es nicht nur Gefühle und Emotionen die du wahrnimmst, sondern alle möglichen Schwingungen und Frequenzen die von deinen Mitmenschen ausgehen.

Insofern ist das Auseinandersetzen mit den eigenen Gefühlen und all dem was man so spürt als Hochsensible/r eventuell für dich besonders herausfordernd, da du ja zunächst erst einmal herausfinden darfst, was überhaupt zu dir gehört und was nicht.

Zudem nehmen wir die Eindrücke einfach noch viel intensiver wahr, was schnell mal dazuführen kann, dass das eigene Energiesystem überlastet ist und man einfach nur Ruhe und Stille möchte um wieder Klarheit für sich zu finden.

Hier kann ich dir die Übung „Return to sender“ sehr empfehlen. Sie ist eine Übung von „Access consciousness“ einer, ich nenne es mal "Bewusstseinslehre", die darauf abzielt, sich ein gutes Leben zu erschaffen.

Ich habe diese Übung etwas vereinfacht und abgewandelt. Nach einigen Malen der Anwendung geht sie relativ schnell in Fleisch und Blut über und kann eine super erste Hilfe Maßnahme sein, wenn man das Gefühl hat, dass man sich verliert. Hier findest du die Anleitung dazu.


Wenn du beginnen möchtest, dich mehr mit deiner Gefühlswelt auseinander zusetzten gibt es auch die Möglichkeit ein Art Gefühlstagebuch zu schreiben. Das kann ganz kreativ sein, als Bullet Journal oder strukturiert, wie es für dich besser passt.

Ich habe dir hier eine mögliche Vorlage zusammengestellt, die ich so ähnlich verwende. Ich habe sie kombiniert mit einem Zykluskalender, da ich selbst für mich herausfinden wollte, wie meine Gefühle und meine Stimmung sich während meines Zyklus verändern.

Nimm es einfach als Inspiration für dein ganz persönliches Gefühlstagebuch, wenn du magst. Vorlage Zyklus- und Gefühlstagebuch


Zum Abschluss möchte ich dir noch eine Atemübung und eine Meditaion mitgeben, die nachgewiesener Maßen für emotionale Stabilität sorgen. Am besten machst du zuerst die Atemübung Wechselatmung und im Anschluss die Meditation Mantrameditation, oder auch Wortmeditation.

Hier findest du die Anleitung für die Wechselatmung und ein Übungs/Anleitungsvideo dazu.







Für die Mantrameditation hier noch ein paar Hintergrundinfos:

Man hat wissenschaftlich herausgefunden, dass beim Rezitieren eines Wortes oder Mantras (Mantra = heiliges Wort/heiliger Spruch oder heiliger Vers), genau das Gehirnareal angesteuert wird, das für unsere emotionale Stabilität verantwortlich ist.

Haben wir hingegen Stress, wird dieses Gehirnareal sozusagen übersprungen und wir funktionieren nur mehr nach dem Fight/Flight oder Freeze Prinzip, was uns zu reaktiven, wandelnden Autopiloten macht. Daher sind wir (gerade wir Hochsensiblen!) in Stresssituationen noch anfälliger für ein emotionales Chaos und Ungleichgewicht. Das ist in etwa so das Gefühl, dass einem alles zu viel wird und man nur noch weg möchte.*


*Anmerkung: Ich habe den Vorgang hier ganz stark vereinfacht und auf die Essenz runtergebrochen. Wenn du genauere, detaillierte Infos dazu möchtest, kann ich dir z.B. diese Seite bzw. diesen Artikel empfehlen: https://meditation.de/emotionale-stabilitaet/

Und zum Thema Stress erfährst du im 4. Teil mehr.


Für die Mantra- oder Wortmeditation brauchst du nur einen ruhigen Ort und ca. 20 Minuten Zeit (am besten 2x täglich). Du begibst dich in eine angenehme Sitz- oder Liegeposition und schließt die Augen und lässt in dir ein Wort oder ein Mantra auftauchen, dass du für die nächsten 20 Minuten wiederholst.

Sollten Gedanken auftauchen bringst du einfach deinen Fokus wieder zurück zu deinem Wort. Dabei kann und wird sich der innere Klang und die Länge deines Wortes verändern, das ist ganz normal.

Bei dieser Art der Meditation kannst du wirklich auf bemerkenswerte Art und Weise relativ schnell inneren Frieden und Ruhe erfahren. Probier es einfach aus.

Sollte die Musik in meiner Audiodatei für dich nicht stimmig sein, kannst du jede andere Musik, bei der du dich gut entspannen kannst (am besten jedoch ohne Text!) verwenden, oder du lauscht einfach den Naturgeräuschen in deinem Garten oder machst es in Stille. Stelle dir einen Wecker, damit du dich nicht um die Zeit kümmern musst.



Ich hoffe ich konnte, dir hier einen möglichst nachvollziehbaren Einblick in die Welt der Gefühle geben und vielleicht Licht in einige Ecken deiner Gefühlswelt bringen.



Wie schon anfangs erwähnt, Gefühle sind zum Fühlen da, wir Menschen haben die wundervolle Gabe des Fühlens geschenkt bekommen, also nähern wir uns doch auch wieder ein Stück an diese Urfähigkeit an und lernen wir so wieder ein bewussteres, tieferes, echteres und intensiveres Leben zu führen.


Prüfe bitte, alles was ich hier schreibe und von mir gebe, genau nach ob es für dich auch stimmig ist. Bilde dir deine eigene Meinung und gib mir bitte gerne eine Rückmeldung, falls gewisse Inhalte nicht verständlich genug sind, oder du anderer Meinung bist.

Ich möchte dir noch mit geben, dass das Ganze mit Freude und einem gewissen Sinn für Humor dir selbst gegenüber zu betrachten.

Ich kenne das nur zu gut, dass alles was mit dem Thema „persönliche Weiterentwicklung“ zu tun hat, oft eine gewisse Schwere oder Ernsthaftigkeit in sich trägt. Gerade wenn man vielleicht mitten in einer aufbrausenden Situation steckt, ist es nicht einfach, dass hier noch Sinn für Humor übrig bleibt, jedoch kann es einem selbst oft ganz gut tun, die Dinge mit einem Schmunzeln zu betrachten und nicht alles zu ernst zu nehmen. ;)


Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen zu surfen.“

*Jon Kabat-Zinn*


Viel Freude und viele kraftvolle, neue Erkenntnisse über dein Sein wünsche ich dir von Herzen.


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