Teil 1: Dein Körper
*Stärke dein Körperbewusstsein*
Wie dein Körper dein bester Freund wird und wie du lernst seine Sprache zu verstehen.
Unser Körper ist wie ein guter Freund, der uns immer die Wahrheit sagt und nur das beste will für uns. Nur ist es so, dass wir manches mal einfach nicht hinhören wollen, weil wir entweder keine Zeit haben, es etwas Wichtigeres zu tun gibt, oder ganz einfach weil wir es nie gelernt haben.
Dabei sollte doch unser Körper, sozusagen unser Haus in dem wir wohnen, das Erste sein, mit dem wir in Kontakt treten, wenn wir am Morgen aufstehen und das Letzte bei dem wir uns bedanken, wenn wir am Abend schlafen gehen.
Ich gebe zu, eine freundschaftliche Beziehung zu seinem Körper aufzubauen ist nicht gerade ein Honiglecken, weil es uns einfach meist nicht in die Wiege gelegt worden ist.
Vielleicht bist du ja auch so aufgewachsen/erzogen worden, dass an erster Stelle immer das Wohl der Anderen steht, und dass du möglichst schön brav sein sollst und schon gar keine Flausen im Kopf haben sollst...? Wenn ja, dann sind das die besten Voraussetzungen dafür, dass du eben nicht gelernt hast die Sprache deines Körpers zu verstehen...aber dafür verstehst du die subtilen Anforderungen, Wünsche und Bedürfnisse der anderen mit Leichtigkeit ;)
Was wäre nun, wenn es dir gelingen würde eine neue Beziehung zu deinem Körper zu entwickeln, die von Wohlwollen und Glückseligkeit getragen wird? Hört sich vielleicht im ersten Moment etwas abgehoben an, wenn du aber hin spürst, wirst du vielleicht erkennen, dass das Etwas ist was sich durchaus lohnt und auf lange Sicht auch der einzige, wahrhaftige Weg für ein freies, gesundes und selbstbestimmtes Leben ist.
Wie geht man nun vor, wenn man sich dieser großen Aufgabe stellen möchte?
Nun ja, da ist es wohl so, dass wieder mal viele Wege nach Rom führen. Ich denke, dass es in erster Linie wichtig ist, dass du dir bewusst darüber wirst, was du wirklich, wirklich für dich in deinem Leben haben willst. Sei es völlige Gesundheit, Gelassenheit, eine erfüllte Beziehung oder mehr Freiraum/Freiheit.
Wenn du dir darüber klar geworden bist, kannst du schon mit einfachen, klitzekleinen Veränderungen in deinem täglichen Leben großes bewirken.
Zunächst lege ich dir ans Herz einfach eine gewisse Form von Achtsamkeit dir gegenüber zu entwickeln. Das beginnt damit, dass du ganz offen und ehrlich zu dir selbst bist.
Merkst du zum Beispiel, dass wenn du einen Raum mit bestimmte Menschen betrittst es dich sofort runter zieht, dann erlaube dir einfach den Raum zu verlassen und wohin zu gehen wo es sich für dich gut anfühlt.
Weiters kannst du dir die Frage stellen, wie kann ich meinem Körper etwas Gutes tun, das sich leicht im Alltag einbauen lässt und das mir auch noch Freude bereitet. (Ganz wichtig, wenn dir etwas keine Freude macht, sondern sich für dich nach Zwang anfühlt...lass es lieber ;)
Mir fällt zum Beispiel ganz simpel Ölziehen ein. Das hab ich mir vor einigen Jahren irgendwann mal angefangen und beibehalten. Weil es sich gut anfühlt, mir gut tut und einfach in der Umsetzung ist.
Eine kurze Meditation in meiner Pause ist auch jedesmal eine wohltat für mich. Das Angebot an Meditationen ist so vielfältig, dass da sicher für die meisten etwas passendes dabei ist.
Möchtest du vor allem mehr Verbindung zu deinem Körper herstellen, empfiehlt sich vor allem der Bodyscan. Eine besonders leicht zu erlernende, sehr bekannte Achtsamkeitsübung.
Beim Bodyscan wirst du Schritt für Schritt durch deinen Körper geführt und bringst deine gesamte Aufmerksamkeit immer auf einen Körperteil. Es geht hier bei nicht darum etwas bestimmtes zu erreichen, sondern einfach nur darum wahr zu nehmen wie sich die Bereiche anfühlen. Allein durch die wertfreie Aufmerksamkeit die du deinem Körper schenkst, können unbewusste Vorgänge ins Rollen gebracht werden, die dir auf lange Sicht zu einer besseren Gesundheit, mehr Vitalität und Ausgeglichenheit verhelfen können. Dabei musst du nicht in jedem Körperteil etwas spüren oder wahrnehmen. Wenn du nichts spürst, dann reicht es, dies einfach wertfrei zu bemerken.
Hier findest du die genaue Anleitung zur Durchführung eines Bodyscans und die Audiodatei mit der geführten Körperreise dazu.
Um eine gute Verbindung zu seinem Körper aufzubauen empfiehlt sich natürlich auch Sport und Bewegung. Hier ist für mich die oberste Priorität, dass es Spaß machen soll. Es gibt soviele Arten wie man sich bewegen kann, egal ob du ein Yoga Fan bist, Fitnessstudios magst oder dich lieber in der freien Natur bewegst, jede Form von Bewegung, die dir Freude bereitet ist eine wundervolle Möglichkeit deinen Körper gut zu spüren und mit ihm in Einklang zu sein.
Egal welchen Sport oder welche Art der Bewegung ich mache, mein Grundsatz ist "Arbeite mit deinem Körper, und nicht gegen ihn!"
Pausen für Erholung und Regeneration sind genau so wichtig wie die aktive Bewegung. Versuche hier eine Balance zwischen Ent- und Anspannung zu finden, die sich für dich gesund und stimmig anfühlt. Auf Dauer kann eine Überbeanspruchung nämlich eher zu Leistungsminderung und Erschöpfung führen.
Mein Körper mag zum Beispiel eine bunte Mischung aus sanften Qi Gong Übungen, Laufen, intensivem Klettern und Pilates, im Sommer auch gerne StandUp Paddeling und Schwimmen. Abwechslung macht mir hier am meisten Freude.
Frag deinen Körper in einer ruhigen Minute welche Bewegungen ihm gut tun würden, er wird dir eine Antwort geben, wenn du ihm gut zuhörst ;)
Ein weiterer Aspekt, der mir persönlich recht wichtig erscheint und bei dem ich mir gaaaanz lange, ganz schwer getan habe ist, sich selbst etwas Nettes zu sagen, dass man auch wirklich so meint und auch fühlt. Man kann zwar schnell mal sagen „Ich mag mich eh“...nur ist es ein Unterschied, wie und mit welchem Gefühl dahinter man sich das sagt.
Sagt man es sich mit dem Gefühl „Ich sags halt, weil man das so tut und es anscheinend was bringen soll“...wird eine wirkliche Wirkung und eine Veränderung deiner Ausstrahlung zum Guten womöglich länger auf sich warten lassen.
Sagst du es aber in etwa in dieser Art „Es gelingt mir noch nicht zu 100 Prozent mich wirklich zu lieben, aber ich bleib dran, dass es jeden Tag ein Stückchen besser wird" steckt ein anderes Gefühl und ein anderer Grundgedanke dahinter. Spür rein in die beiden Variante, was fühlt sich für dich stimmiger, bzw. aufbauender an?
Das ist eine Erkenntnis die mir wirklich die Augen geöffnet hat. Es bring nichts sich selbst Märchen zu erzählen, die man einfach (noch) nicht glauben kann. Aber es bringt sehr wohl was, sich Stück für Stück, so wie es sich wahrhaftig und ehrlich anfühlt sich auf diese Märchen hinzubewegen.
Also wie gesagt, mir hilft die Variante hier immer sehr gut zu sagen „Auch wenn ich mich noch nicht zu 100 % attraktiv, liebenswürdig, sexy, hilfsbereit...etc. finde, so bleib ich trotzdem dran und tue mein bestes mich jeden Tag ein bisschen attraktiver, liebenswürdiger,...zu fühlen“
Für mich nimmt das einfach den Stress und den Druck raus und gerade für Hochsensible ist meist Druck und Stress keine gute Basis für Entwicklung und Veränderung.
In diesem Sinne hoffe, ich dass hier ein paar Inspirationen für dich dabei sind, wie du mehr und mehr eine liebevolle Beziehung zu deinem Körper aufbauen kannst und so dein Körper mehr und mehr dein zu Hause wird.
Viel Freude beim Üben, Astrid
Abbildung 1: https://dfme-achtsamkeit.de/bodyscan-mbsr-lieben-lernen/
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